Klettergebiete in der Sächsischen Schweiz

Klettergebiete Die Klettergebiete der Sächsischen Schweiz umfassen nicht nur die Region des Nationalparks, sondern sind sehr weitläufig im deutschen Teil des Elbsandsteingebirges verteilt. Das Elbsandsteingebirge ist das älteste außeralpine Klettergebiet Deutschlands. Der Startschuss für das Klettern in der Sächsischen Schweiz wurde mit der Besteigung des Falkensteins im Jahr 1864 durch Schandauer Turner gegeben. Seit dieser Zeit wurden bis heute über 1.100 Gipfel mit über 20.000 Kletterwegen absolviert (laut SBB).

Folgende 13 Klettergebiete werden in Kletterführern separat aufgelistet:


Affensteine, Schrammsteine, Schmilkaer Gebiet, Kleiner Zschand, Großer Zschand, Wildensteiner Gebiet, Hinterhermsdorfer Gebiet, Brandgebiet, Rathener Gebiet, Wehlener Gebiet, Gebiet der Steine, Bielatal, Erzgebirgsgrenzgebiet

Schrammsteine

Panorama Schrammsteine

Die Schrammsteine verlaufen rechtselbisch von Schmilka bis Bad Schandau. Am einfachsten ist der Zugang über den parallel unterhalb der Felskette verlaufenden Elbleitenweg. Das Klettergebiet befindet sich vollständig im Nationalpark. Aus diesem Grund darf man nur gekennzeichnete Wege (incl. schwarzer Pfeil) benutzen.
Im Panoramabild erkennt man die Felsen der Torsteinkette und rechts im Hintergrund den freistehenden Falkenstein. Die meisten Gipfel sind für hiesige Verhältnisse recht hoch und bieten lange und anspruchsvolle Kletterwege, sowohl Wandkletterei als auch Kamine. Das Gestein ist allerdings oft weich und brüchig.
Der bedeutendste Klettergipfel für die Bergsteigertradition der Sächsischen Schweiz ist der Falkenstein. Im Jahr 1864 begann mit der Besteigung durch Schandauer Turner die Eroberung der Gipfel der Sächsischen Schweiz durch Bergsteiger aus aller Welt. Aber die Schrammsteine haben weitere bekannte Gipfel: Vorderer Torstein, Hoher Torstein, Schrammtorwächter, Schrammsteinnadel, Meurerturm, Müllerstein, Jungfer, Viererturm, Zackenkrone, Dreifingerturm, Tante und die Ostertürme.

Kletterführer Sächsische Schweiz – Band Schrammsteine / Schmilkaer Gebiet


Affensteine

Panorama Affensteine mit Domwächter

Das Klettergebiet der Affensteine ist am besten über das Kirnitzschtal oder über Schmilka zu erreichen. Hier gibt es 119 zugelassene Gipfel, wobei 3 zeitlichen Sperrungen unterliegen (aus Artenschutzgründen). Das Klettergebiet befindet sich vollständig im Nationalpark. Aus diesem Grund darf man nur gekennzeichnete Wege (incl. schwarzer Pfeil) benutzen. Das Panoramabild bietet einen schönen Blick auf den Domwächter im Sandloch. Weitere bekannte Gipfel sind Bloßstock, Brosinnadel, Friensteinkegel (sehr schwierig), Hauptdrilling, Kreuzturm, Nonnengärtner (mit der Wand der Abendröte ;IXb) von Bernd Arnold), Teufelsspitze, Wilder Kopf und Wolfsturm. Die Kletterwege sind zum Teil sehr anspruchsvoll.
In den Affensteinen gibt es auch einige interessante Klettersteige und sportliche Wanderpfade. Am bekanntesten ist die Häntzschelstiege am Bloßstock, die Zwillingsstiege und die Wilde Hölle.



Schmilkaer Gebiet

Panorama am Heringsgrund

Das Schmilkaer Gebiet befindet sich an den westlichen Ausläufern des Großen Winterbergs und ist am besten über den Ort Schmilka zu erreichen. Hier gibt es immerhin 127 Gipfel mit ca. 1.900 Kletterwegen. Der Sandstein hat eine sehr unterschiedliche Struktur. Hier findet man lange und anstrengende Wege; aber durchaus auch kurze Aufstiege für Anfänger.
Im Panoramabild hat man oberhalb der Fluchtwand einen Rundblick über den Heringsgrund. Hier sieht man die Kletterfelsen Turm am Verborgenen Horn, Heringsgrundnadel, Muschelkopf und die Bussardtürme (mit der Bussard-Boofe). Das Schmilkaer Gebiet ist aber viel weitläufiger. Bedeutsam ist der monolitische Rauschenstein, auf welchem Raubritter im Mittelalter eine Burgwarte errichteten. Aber auch Teufelsturm, Winklerturm, die Falknertürme, Schwarzes Horn und die Lehnsteigtürme sind lohnende Ziele. In diesem Klettergebiet gibt es ausserdem die meisten Boofen (Freiübernachtungsstellen) und dennoch wird hier im Sommer bei gutem Wetter der Platz ab Freitag Abend manchmal knapp.

Kletterführer Sächsische Schweiz – Band Schrammsteine / Schmilkaer Gebiet


Kleiner Zschand

Blick zum Kleinen Zschand

Das Gebiet Kleiner Zschand umfasst Kletterziele in dem großen Felskessel, der von den östlichen Felswänden des Kleinen Winterberges und den Bärenfangwänden (im Süden) zwischen Heringsloch, Roßsteig und Bösem Horn gebildet wird. Auf dem Panoramafoto schaut man vom Kuhstall in Richtung Kleiner Zschand. Rechts dominiert der Kleine Winterberg den Blick; in der Mitte sieht man die Bärenfangwände und den Winterstein (Hinteres Raubschloss). In diesem Gebiet sind 44 zugelassene Gipfel ausgewiesen. Bekannte Klettergipfel sind Bärenfangwarte, Bärenfangkegel, Wintersteinwächter, Wartburg, Pechofenhorn, Hexenspitze, Großes und Kleines Bärenhorn, Heringstein, sowie Untere und Obere Winterbergspitze. Das Klettergebiet befindet sich vollständig im Nationalpark; teilweise sogar in der Kernzone. Aus diesem Grund darf man nur gekennzeichnete Wege (incl. schwarzer Pfeil) benutzen.


Großer Zschand

Das Gebiet des Großen Zschandes umfasst den oberen Teil des (gleichnamigen) längsten Trockentales der Sächsischen Schweiz. Es erstreckt sich vom Zeughaus bis zum Nationalpark Böhmische Schweiz. Die ca. 80 zugelassenen Gipfel befinden sich auf der östlichen Seite des Winterbergmassivs zwischen Roßsteig und den Partschenhörnern und entlang der Thorwalder Wände bis zur Grenze. Leider sind aus Naturschutzgründen seit 2002 mehrere abgelegene Gipfel für den Klettersport gesperrt worden und der Gratweg auf den Thorwalder Wänden wurde ebenfalls gesperrt. Oft bestiegene Gipfel sind: Goldstein, Sommerwand, Jortanshorn, Kampfturm, Backofen, Thorwalder Turm, Klingermassiv, Kleines Spitzes Horn, Schwarze Zinne und Blaues Horn. Der Große Zschand befindet sich vollständig in der Kernzone des Nationalparks Sächsische Schweiz (Boofen grundsätzlich untersagt).


Wildensteiner Gebiet

Bergsteiger am Neuen Wildenstein

Das Wildensteiner Gebiet erstreckt sich (hauptsächlich) unmittelbar südlich des Kirnitzschtales, zwischen Lichtenhainer Wasserfall und Buschmühle. Die 42 zugelassenen Gipfel verteilen sich auf den Neuen Wildenstein, den Großen und Kleinen Lorenzstein sowie den Kanstein und den Teichstein. Bekannte Gipfel sind: Glocke, Glöckner, Zyklopenmauer, Wildensteinwand, Großer und Kleiner Lorenzstein, Lorenzsteinnadel, Teichsteinnadel, Kansteinnadel, Buschmühlenturm und Kleinsteinwand. Das Klettergebiet befindet sich vollständig im Nationalpark; teilweise sogar in der Kernzone. Aus diesem Grund darf man nur gekennzeichnete Wege (incl. schwarzer Pfeil) benutzen.


Hinterhermsdorfer Gebiet

Das Hinterhermsdorfer Gebiet befindet sich im östlichen Grenzwinkel des Nationalparks südöstlich von Hinterhermsdorf. Die Anzahl der Gipfel ist hier mit 17 deutlich geringer als in anderen Gebieten im Nationalpark. Die Gipfel und Felswände haben auch geringere Ausmaße. Bekannte Klettergipfel sind: Dreibrüderstein, Hinterhermsdorfer Turm, Eisenspitze, Wildkatzenspitze, Kirnitzschkegel, Rabensteinturm und Raubschütznadel.
Das Klettergebiet befindet sich vollständig im Nationalpark; teilweise sogar in der Kernzone. Aus diesem Grund darf man nur gekennzeichnete Wege (incl. schwarzer Pfeil) benutzen.


Brandgebiet

Kugelpanorama Gautschgrotte

Das Brandgebiet wird im Osten vom Polenztal und im Süden vom Sebnitztal begrenzt. Es erstreckt sich im Süden von den Ochelwänden, über das Brandgebiet bis nach Hohnstein. Das Klettergebiet befindet sich vollständig im Nationalpark; teilweise sogar in der Kernzone. Aus diesem Grund darf man nur gekennzeichnete Wege (incl. schwarzer Pfeil) benutzen. Insgesamt gibt es 84 zugelassene Gipfel (einige mit zeitlicher Sperrung). Bekannte Klettergipfel sind: Großer und Kleiner Halben, Brandscheibe, Brandpyramide, Polenztalwächter, Elefant, Nashorn, Panoramafels, Verlassener Turm, Kleine Barbarine, Viermännerturm, Lärmchenturm und Hafersackkrone.


Rathener Gebiet

Panoramaansichten von der Bastei

Als Rathener Gebiet wird der weite Felskessel des Grünbaches und seiner Nebengründe nördlich von Rathen. Zum Gebiet gehören auch Gamrig, Amselgrund und Wehlgrund. In diesem sehr kleinen Radius sind immerhin 148 Gipfel zum Klettern zugelassen. Es ist nur verständlich, dass dieses Gebiet nicht nur vom Massentourismus stark frequentiert wird, sondern manchmal auch die Bergsteiger vor den Gipfeln "Schlange stehen". Auch dieses Klettergebiet befindet sich vollständig im Nationalpark und teilweise in der Kernzone. Aus diesem Grund darf man nur gekennzeichnete Wege (incl. schwarzer Pfeil) benutzen. Es ist unbedingt zu beachten, dass der Fels teilweise brüchig ist. In den vergangenen Jahren gab es teilweise spetakuläre Felsstürze! Bekannte Gipfel sind: Vorderer und Hinterer Gansfels, der Mönch oberhalb der Felsburg Neurathen, Lokomotive, Großer Wehlturm, Hirschgrundkegel, Basteischluchtturm, Talwächter, Honigstein, Schwedenturm, Wartturm und Felsensportturm.


Wehlener Gebiet

Das Wehlener Klettergebiet ist mit nur 18 zugelassenen Gipfeln sehr klein. Die meisten Gipfel befinden sich im Westteil des Basteigebiets und nördlich von Wehlen. Die linkselbigen Gipfel gehören zum Gebiet der Steine. Das Klettergebiet befindet sich vollständig im Nationalpark; teilweise sogar in der Kernzone. Aus diesem Grund darf man nur gekennzeichnete Wege (incl. schwarzer Pfeil) benutzen. Bekannte Gipfel sind: Griesgrundwächter, Gelbe Wand, Tümpelgrundwächter und Zwölfer.


Gebiet der Steine

Panorama vom Gohrisch

Das Gebiet der Steine erstreckt sich linkselbisch von der böhmischen Grenze bis Wehlen über alle Tafelsteine. Das sind Großer und Kleiner Zschirnstein, Papststein, Gohrisch, Pfaffenstein, Nikolsdorfer Wände, Rauenstein, die Bärensteine und der rechtselbische Lilienstein. Alle Tafelberge liegen außerhalb des Nationalparks. Allerdings besitzt der Pfaffenstein den Status eines Naturschutzgebietes und der Lilienstein ist Bestandteil des Nationalparks. Ansonsten befindet sich das Gebiet im Landschaftsschutzgebiet Elbsandsteingebirge. In diesem weitläufigen Gebiet gibt es 93 zugelassene Klettergipfel. Bekannte Gipfel sind: Großer Zschirnstein, Kleiner Zschirnsteinturm, Kleinhennersdorfer Turm, Große und Kleine Hunskirche, Papst, Förster, Jäckelfels, Peterskirche, Lilienstein-Westecke, Bärensteinwächter, Bärensteinturm, Nonne und Rauensteinwächter.

Kletterführer Gebiet der Steine / Erzgebirgsgrenzgebiet


Bielatal

Bergsteiger im Bielatal

Das Bielatalgebiet ist mit 239 Gipfeln das gipfelreichste Klettergebiet. Es erstreckt sich am Oberlauf der Biela von der Böhmischen Grenze bis zur Schweizermühle. Hier gibt es sehr bizarre aber nicht sehr hohe Klettergipfel in hoher Dichte. Das Gestein ist hier härter und scharfkantiger als in den Klettergebieten im Nationalpark. Das Gebiet befindet sich im Landschaftsschutzgebiet Elbsandsteingebirge. Bekannte Gipfel sind: Sommerstein Hinterer Dürrebielwächter, Troika, Verlassene Wand, Pfingstturm, Spannagelturm, Siebenschläferkeule, Großvaterstuhl, Zarathustra Junior, Trautmannsfels, Herkulesstein und Herkulesfels. Auf böhmischer Seite schließt sich unmittelbar das Klettergebiet bei den Tissaer Wänden an.

ISBN 978-3-934514-33-1 Kletterführer Bielatal


Erzgebirgsgrenzgebiet

Das Erzgebirgsgebiet befindet sich schon nicht mehr in der Sächsischen Schweiz, wird aber dennoch mit seinen 15 Klettergipfeln als zugehörig betrachtet. Das liegt im wesentlichen daran, dass die Klettergipfel auch hier noch aus Sandstein bestehen. Das Gebiet erstreckt sich westlich vom Bielatal entlag der Gottleuba und ihrer Zuflüsse. Zu nennen sind hier die Gipfel Grenzspitze, Hellendorfer Wand, Bahratalwand,Spitzbub und Gendarm. Boofen ist in diesem Gebiet möglich.

Kletterführer Gebiet der Steine / Erzgebirgsgrenzgebiet